Gut gelaunte Menschen erhalten mehr Anerkennung als Griesgrame oder Menschen mit einem Pokerface - und sie sind auch ihrerseits großzügiger mit dem Geben von Anerkennung. Die wissenschaftlich wirkende Vorgehensweise der Skalierung trägt zu Akzeptanz der Methode auch bei skeptischen Kolleg:innen bei. Allein schon durch die Beobachtung der Stimmung wird diese häufig in positivere Richtung verändert ("Reaktivitätseffekt"). Zum Eindruck der Wissenschaftlichkeit dieser Aufgabe trägt auch der Experiment-Charakter bei: Sie nehmen eine Vorher-Nachher-Messung vor.
In der Positiven Psychologie spielen positive Emotionen eine wichtige Rolle. Das wissen wir inzwischen. Hingegen ist nicht sehr bekannt, dass sich Stimmung aktiv beeinflussen lässt. Viele erleben sich eher als "Opfer" ihrer Tagesverfassung. Die Übung "Maßarbeit" in diesem Meeting im Mai kann dazu beitragen, die Stimmung bewusst zu verbessern.
Stellen Sie ein Flipchart auf (alternativ: machen Sie ein digitales Whiteboard zugänglich). Zeichnen Sie hierauf 2 Skalen, deren Enden Sie jeweils beschriften, z.B. mit den Zahlen 1 und 1.052 (natürlich können Sie auch 1000 nehmen, aber 1.052 wirkt spielerischer) oder 11.425 - jedenfalls große Zahlen.
Bitte nicht 1 und 10, denn es geht um minimal winzig-kleine Stimmungsverbesserungen! Die reichen, um das Gefühl von Kontrolle / Beeinflussbarkeit zu erlangen.
Evtl. stellen Sie eine Pinwand vor das Flipchart, so dass die "Abstimmung" geheim wie in einer Wahlkabine ablaufen kann (bis auf die ersten Kolleg:innen - vielleicht voten Sie selbst als erste Person). Achten Sie idealerweise darauf, die 2. Messung in einem Moment vorzunehmen, in dem die Stimmung gerade ausgelassen ist.
Das Fazit der Vorher-Nachher-Messung sollte lauten:
"Wir sind keine Stimmungsopfer sondern (in kleinem Maße) auch Stimmungsgestalter."
Alternativen / Ergänzungen:
Lassen Sie (ggf. zusätzlich) auf einer weiteren Skala bewerten, wie die Team-Stimmung insgesamt eingeschätzt wird.
Falls Sie die Idee mit den "10 positiven Sätzen über unsere Arbeit" als zu künstlich empfinden, bereiten Sie "Zum-Lachen-Bringer" zur Auswahl vor (Kurzfilme, Cartoons, Witze). Oder Sie lassen Situationen sammeln "mein lustigstes Event im Job".